This War of Mine – Eintauchen in die Realität

Man hört oft, dass Videospiele das Fenster zu den Träumen öffnen und eine Flucht vor der Realität sind. «This War of Mine» bietet dahingegen das hautnah Erlebnis in der härtesten Wirklichkeit der menschlichen Natur: Der Krieg.

Ich habe das Spiel letzte Woche gekauft und es hat meine Erwartungen übertroffen. Die Geschichte spielt im Hintergund eines fiktiven Krieges, der von dem letzten Krieg Jugoslawiens inspiriert wurde. Im Spiel kümmert man sich, um das Wohlergehen drei Figuren: Marko, ein Feuerwehrmann; Pavle, ein Fußballspieler; und Bruno, ein Koch. Ziel des Spiels ist die 40-tagige Belagerung von Pogoren (eine fiktive ost-europäische Stadt) zu überleben.

Kann man es schaffen, ohne auf seine Moral verzichten zu müssen?

Dennoch, wenn das Essen und Medikamente von einem letzte Nacht von Banditen gestohlen wurden, und eine von dir gesteuerten Figuren im Krankenbett liegt und am Rande des Verhungerns ist; du musst eine sehr schwere Entscheidung treffen: Wer soll ausgeplündert werden?

  • Die Banditen? (Gefahr, alle sind voll ausgerüstet)
  • Eine Gruppe von jungen Frauen? (Vorsicht ist geboten, da eine von denen mit einer Flinte ausgerüstet ist)
  • Das wehrlose alte Paar? (Man kann ihr Haus plündern ohne verletzt zu werden)

Zwar kann man die Banditen ausschalten, aber man ist kein Rambo im Spiel. Man ist ein normaler Bürger, der keinerlei Erfahrung mit Waffen vor Beginn des Krieges gesammelt hat. Und in «This War of Mine» hat keiner die Chance wieder ins Leben gerufen zu werden. Der Ausdruck «Das Leben aufs Spiel zu setzen» wird wörtlich gemeint.

In das Banditenhaus in mitten der Nacht einzustürmen ist leider zu gefährlich. Wenn man nicht auf das Risiko eingehen will, ist man darauf gezwungen, unschuldige Menschen von all ihrem Privatbesitz auszurauben. Und wenn sie Gegenwehr leisten -was tödlich für dich sein mag-, müssen die Händen von einem blutbefleckt werden. Für immer.

In «This War of Mine» besteht die ethische Frage: Bis wann ist das Überleben von einem moralisch gerechtfertigt. Und, zu welchem Preis?

In Videospiele wie Grand Theft Auto wird es uns ermöglicht, unzählige unschuldige Menschen mithilfe von Sturmgewehren und Bazookas zu erschießen. Trotzdem hat einer kein Schuldgefühl, weil es sich um Polygon Figuren handelt. Dahingegen in «This War of Mine»-wie auch im realen Leben- macht das Blutvergießen kein Spaß, trotz der Tatsache das unsere Figuren auch computer generiert sind. Warum? Ein Überlebende von der Belagerung Sarajevos kann das besser als ich erklären.

«This War of Mine» ist nicht nur ein Videospiel. Es ist ein Erlebnis, dass hoffentlich keiner im realen Leben erleben muss.

Radwulf

12/05/2019

 

 

 

 

 

 

Autor: Radwulf93

My name is Raúl Valero and I was born just next to the great Titicaca lake in the peruvian side of the border. Since I was fifteen years old I have shown interest for movies and in my early twenties for languages in general. I'm deeply in love with cinema and european languages alike. "Kinolingua" stands for "Kino", that is "cinema" or "movement"; and "lingua", for "tongue" and "language". I was thinking about writing a long biography, but I guess it would be just an egocentric literary jerk-off. If you have any questions about me, feel free to write me an e-mail to "rauval1@gmail.com" . I hope you enjoy my blog. Sincerely, R.