Während der meisten Kinder vor dem Fernseher saßen um weitere Disneyfilme anzuschauen, zitterte ich dagegen unter der Bettdecke nach einem Horrorfilmabend.
Damals war ich sechs.
Auch heutzutage fällt es mir schwer jegliche Filme zu sehen, die meine Kindheit erschütterten. Und nicht alle Filme sind damit erwähnt, sondern nur einige… einige auf deren Plakate eine Mörderpuppe dargestellt wurde.
«Child’s Play» ist der englische Titel des Filmes, der mir zahlreiche Albträume verursachte.
Woran liegt die Effektivität des Filmes?
Meiner Meinung nach, liegt sie an einer Mischung zwischen zwei Hintergrundthemen, der schuldlosen Kindheit und dem ultimativen Bösen.
Die erste zwei Filme, besonders der Zweite, sind auf einer fabelhaften Weise inszeniert. Die Farbpalette entspricht vollkommen einer kindlichen Welt. Aber gleichzeitig ist das Geschehen auf der Leinwand brutal und schokierend. Dieser Kontrapunkt zwei entfernten Wirklichkeiten beängstigte mich bis zum Tode.
Diese künstliche thematische Auseinandersetzung ist beispielsweise in der ersten Szene des ersten Filmes demonstriert. Ein Mörder entkommt einem Polizisten, beide sind bewaffnet und eine Schießerei ist daraus entstanden. In diesem Augenblick fragt sich der Zuschauer ob er den falschen Film anguckt. Aber, als der Gauner von zwei Patronen getroffen ist, und er am Rande des Sterbens auf dem Boden eines Spielzeugladens liegt, überträgt er seine Seele in eine naheliegende Puppe. Plötzlich erkennen wir das wahre Genre des Filmes, zwar das Horrorgenre.
«Child’s Play» ist natürlich nicht der erste Horror Film, der den Kontrapunkt als literarisches Werkzeug verwendet. Die italienische Bahnhofskino Film «Nackt und Zerfleischt» lässt den Zuschauer am Anfang des Filmes eine wunderschöne Melodie genießen während Bilder des Amazonas gezeigt werden. Aber die erste Szene funktioniere als ein betrügerisches Vorwort der gewaltätigen Orgie des Blutes die im Laufe des Filmes hervorgebracht wird. Die Filme des deutschen Regisseur Jörg Buttgereit sind nicht von diesem Stil ausgeschlossen. Tatsächlich, sein erster Film «Nekromantik» zeigt die Liebeszene zwischen einer Frau und einer Leiche mit romantischer Musik im Hintergund!
Sowas ist echt störend, aber in vielen Fällen sehr effektiv als Werkzeug der Angst.