Ich war Dora Suarez – Buchrezension

“Ich war Dora Suárez” ist das erfolgreichste und bekannteste Buch des britischen Krimiautors Derek Raymond, das im Jahr 1990 erschienen ist.

Die Handlung spielt in den dunklen und schmutzigen Straßen der schäbigen Unterwelt Londons. Ein namenloser hartgesottener Polizist der Kripo ist auf der Suche nach einem brutalen Mörder, dessen letztes Opfer eine schuldlose und junge Frau namens Dora Suárez war.

Der Kopf des Mörders ist sehr verrotten. Trotzdem muss der Kriminalbeamte, zusammen mit dem Leser, in das abartige, ekelhafte und faule Herz der Bosheit eintauchen, um den Täter zu verhaften und Gerechtigkeit in die Welt wiederherzustellen.

Zentral ist hierbei die Empörung des Polizisten angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeit gegen ein armes und hilfloses Wesen. Dora Suárez symbolisiert alles was rein und pur in der Welt ist. Die Art und Weise der Tötung treibt den Beamten zur Besessenheit nach Justiz und Rache.

Der Antagonist ist ein herzloser und abstoßender Psychopath. Sein Verhalten ist so abartig und schockierend, dass es schwer ist, sich ein noch schlimmeres Monster vorzustellen.

Als ich das Buch zum ersten Mal geöffnet habe, fiel es mir sehr schwer, die ersten Seiten komplett durchzulesen.

Das entsetzliche Unglück Doras ist 11 Seiten lang und spart keine Wörter um den Geruch der herausgezogenen Eingeweide, die blutbespritzten Wände und die zerfleischte Haut des Opfers ausführlich zu beschreiben. Die Leseerfahrung ist zutiefst ätzend. Das Buch zu öffnen ähnelt dem Öffnen der Büchse Pandoras.

Nichtsdestotrotz, ist diese Geschichte einer erstklassige Kriminalroman. Derek Raymond weiß genau, wie eine spannende Geschichte geschrieben sein muss. Außerdem ist es sehr einfach mit der zwei Hauptfiguren (dem Detektiv und Dora) mitzufühlen.

Am Tatort findet der Beamte das Tagebuch Doras und der Leser lernt dadurch mehr über das tragische Schicksal dieses armen Mädchens. Ihre Geschichte ist ziemlich herzerweichend. Darüber hinaus erzählt uns der Kriminalpolizist über seine intime Erfahrung mit Psychopathen, da er selbst mit einer Psychopathin verheiratet war. Eine Psychopathin, die deren eigene Tochter einst getötet hatte.

Die Originalsprache des Buches ist Englisch. Leider verfügte ich nur über die Version auf Spanisch als ich den Roman zum ersten Mal gelesen hatte. Der Stil der übersetzten Sprache ist klar, direkt, und frei von Umgangswörtern.

Die Originalversion, die ich vor kurzem teilweise gelesen habe, verfügt dahingegen über einen großen Wortschatz aus der Straßen Londons mit vielen Umgangsbegriffen.

Der Roman “Ich war Dora Suárez” zeigt eine grauenvolle Fahndung in einer grausamen Welt. Der Kriminalpolizist beinhaltet eine unerfüllte Begierde nach Gerechtigkeit. Das Schönste und Hässlichste der Menschheit wird in diesem Buch explizit dargestellt.

Für Freunde des Gruselthrillers, ist dieser Roman perfekt. Für Freunde der anderen Genres, empfehle ich dieses Buch überhaupt nicht. Diese Art von Literatur wurde nicht für alle konzipiert. D.h. Kinder sollten es auf keinen Fall lesen!

Zum Schluss, möchte ich anmerken, dass “Ich war Dora Suárez” durchaus der beste Kriminalroman, den ich je gelesen habe, sein könnte. Das Werk ist sehr empfehlenswert für die Fans des Genres. Das Buch ist vielleicht das beste Beispiel von dem British-Noir Genre. Derek Raymond ist ein Profi mit dem Kugelschreiber. Einer der besten in diesem Genre.

Verfasst von Raúl A. «Radwulf» Valero Chávez

17.04.2018

Vielen Dank an Moritz Metzler für die Korrektur      

 

Autor: Radwulf93

My name is Raúl Valero and I was born just next to the great Titicaca lake in the peruvian side of the border. Since I was fifteen years old I have shown interest for movies and in my early twenties for languages in general. I'm deeply in love with cinema and european languages alike. "Kinolingua" stands for "Kino", that is "cinema" or "movement"; and "lingua", for "tongue" and "language". I was thinking about writing a long biography, but I guess it would be just an egocentric literary jerk-off. If you have any questions about me, feel free to write me an e-mail to "[email protected]" . I hope you enjoy my blog. Sincerely, R.